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Soziale Welten in der Chat-Kommunikation

Untersuchungen zur Identitäts- und Beziehungsdimension in Web-Chats


Greifswalder Beiträge zur Linguistik 04. 2005. 337 Seiten
978-3-934106-44-4. Kartoniert
EUR 42,00


Was ist das Besondere und Reizvolle an einer Kommunikationsform, in der visuelle und auditive Kanäle wegfallen, sich geographisch distanzierte Personen schriftlich und beinahe zeitgleich austauschen? Was machen (un)bekannte Personen, wenn sie in Chats miteinander kommunizieren? Wie werden in der Chat-Kommunikation identitätsstiftende Aspekte vermittelt und Beziehungen ausgehandelt in einem Medium, das sich auf einen einzigen, schriftbasierten Kanal beschränkt? Wie sieht die dadurch hergestellte soziale Wirklichkeit aus?
Nach eingehender Analyse einzelner Phänomene (Stereotypenvermittlung, Humor, Höflichkeit, Status und Macht) kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass Chats mediale Erscheinungen sozialer Welten darstellen und performanzorientiert sind. Mit dieser Kennzeichnung trägt er der Feststellung Rechnung, dass die Kommunikation im Chat prozessual ausgerichtet und äußerst dynamisch ist. Die Analysemethode schließt eine Fülle von Literatur ein, die innerhalb der germanistischen Sprachwissenschaft nicht zum Standard der Analyse von Kommunikation gehört. Hierdurch kann der eingeschränkte Blick auf das sprachliche Produkt überwunden und die Perspektive auf Kommunikation als Prozess gewonnen werden.