Mit dem kulturwissenschaftlichen Konzept der Kontaktzone eröffnet dieser Band eine neue Perspektive auf alle sprachökologischen Merkmale der Umgebung, in deren Rahmen der Sprachkontakt stattfindet, und stellt die Karibik als Vorzeigeregion der kommunikativen Globalisierung dar. Einerseits bildet die Karibik einen integrativen Teil eines historisch gewachsenen, sich vom amerikanischen Festland über die Iberische Halbinsel bis zum Kapverdischen Archipel und der westafrikanischen Küste erstreckenden mehrsprachigen Kommunikationsraums. Andererseits entwickelt sich hier eine eigene sprachgrenzenüberschreitende Kommunikations- und Diskursgemeinschaft mit einem eigenen, antillentypischen Vokabular. Multilaterale Austauschbeziehungen und Bedeutungswandelprozesse in der karibischen Kontaktzone werden am Beispiel von drei kulturellen Schlüsselbegriffen illustriert, die nicht nur für die Epoche der Sklaverei und die späteren Plantagengesellschaften repräsentativ sind, sondern auch in postkolonialen karibischen Idenditätsdiskursen fortwirken. Hierbei handelt es sich um die Hispanismen bozal, cimarrón und criollo und ihre Äquivalente in anderen Sprachen.
- | Kapitel kaufen CoverU1
- | Kapitel kaufen InhaltsverzeichnisV
- | Kapitel kaufen I. EINLEITUNG1
- | Kapitel kaufen 1 Die Kontaktbeziehungen in der Karibik im 16.–17. Jahrhundert1
- | Kapitel kaufen 2 „Kontaktzone“ als besondere sprachökologische Konstellation. Erläuterungen zum Gegenstand und den Zielen der Untersuchung5
- | Kapitel kaufen 3 Der Untersuchungsgegenstand vor dem Hintergrund aktueller Forschungen8
- | Kapitel kaufen 4 Darstellung der Fallbeispiele9
- | Kapitel kaufen 5 Recherchen und Materialsammlung12
- | Kapitel kaufen 5.1 Verwendete historische Quellen12
- | Kapitel kaufen 5.2 Daten aus dem aktuellen Sprachgebrauch14
- | Kapitel kaufen 5.2.1 Zur Motivation der Feldforschung14
- | Kapitel kaufen 5.2.2 Die Methodik der durchgeführten Interviews14
- | Kapitel kaufen 5.2.3 Die sprachlichen Besonderheiten der erhobenen Daten16
- | Kapitel kaufen 6 Gliederung17
- | Kapitel kaufen II. THEORETISCH-METHODISCHE GRUNDLAGEN DER UNTERSUCHUNG18
- | Kapitel kaufen 7 Theoretische Prämissen18
- | Kapitel kaufen 7.1 Die Karibik aus sprachökologischer Sicht18
- | Kapitel kaufen 7.2 Sprachökologische und kognitive Betrachtung des Themas22
- | Kapitel kaufen 7.3 Die zu untersuchenden Beispiele als Beitrag zur kognitiven diachronen Semantik24
- | Kapitel kaufen 7.4 Zur Erforschung genetischer Filiationen in einer Kontaktzone. Das multiple birth-Konzept25
- | Kapitel kaufen 8 Die Darstellung der charakteristischen Prozesse der lexikalischen Innovation27
- | Kapitel kaufen 8.1 Lexikalisches Kopieren27
- | Kapitel kaufen 8.2 Semantischer Wandel32
- | Kapitel kaufen 8.2.1 Das Verfahren der Metonymie32
- | Kapitel kaufen 8.2.1.1 Frame und Kontiguitätsbeziehung als assoziativ-psychologische Grundlage der Metonymie32
- | Kapitel kaufen 8.2.1.2 Der metonymische Prozess34
- | Kapitel kaufen 8.2.1.3 Metonymische Verwendungen aus sprachökologischer Perspektive38
- | Kapitel kaufen 8.2.2 Bedeutungserweiterung und Bedeutungsverengung als Verfahren des semantischen Wandels42
- | Kapitel kaufen 8.2.3 Die Problematik der Differenzierung zwischen Kontextvarianz und Polysemie44
- | Kapitel kaufen 8.2.4 Volksetymologie als charakteristisches Verfahren des Bedeutungswandels in einer mehrsprachigen Umgebung46
- | Kapitel kaufen III. DIE ANALYSE DER FALLBEISPIELE49
- | Kapitel kaufen 9 Bozal: das karibische Gepräge des alten spanischen Wortes49
- | Kapitel kaufen 9.1 Einleitung49
- | Kapitel kaufen 9.2 Die Verwendung von bozal als ‚Maulkorb‘ auf der Iberischen Halbinsel und in Hispanoamerika50
- | Kapitel kaufen 9.3 Die Verwendung von bozal als Referenz auf Menschen und Tiere54
- | Kapitel kaufen 9.3.1 Bozal als Personenbezeichnung54
- | Kapitel kaufen 9.3.2 Bozal als Bezeichnung für Tiere57
- | Kapitel kaufen 9.4 Die Verwendung von bozal als Bezeichnung für Sklaven60
- | Kapitel kaufen 9.4.1 Bozal-Sklaven auf dem Sklavenmarkt in Valencia60
- | Kapitel kaufen 9.4.2 Die Bezeichnung ladino auf der Iberischen Halbinsel64
- | Kapitel kaufen 9.4.3 Das Oppositionspaar bozal – ladino66
- | Kapitel kaufen 9.4.4 Sklaven als prototypische Referenten der Kategorie BOZAL auf der Iberischen Halbinsel68
- | Kapitel kaufen 9.5 Die Bedeutungsentwicklung von bozal im Kontext der kolonialen Expansion. Die Re-Motivierungen des Begriffs71
- | Kapitel kaufen 9.6 Die semantische Entwicklung des Begriffs in der postkolonialen Karibik77
- | Kapitel kaufen 9.7 Zusammenfassung
- | Kapitel kaufen 10 (Ci-)Marron: das Erbe der Taino
- | Kapitel kaufen 10.1 Einleitung
- | Kapitel kaufen 10.2 Die umstrittene Etymologie des Lexems
- | Kapitel kaufen 10.2.1 Die metasprachlichen Kommentare zeitgenössischer Autoren
- | Kapitel kaufen 10.2.2 Volksetymologische Interpretationen
- | Kapitel kaufen 10.2.2.1 Die Etymologie von Joan Corominas & José Pascual: cima + arrón
- | Kapitel kaufen 10.2.2.2 Die Etymologie von Esteban Pichardo: cis- + marro
- | Kapitel kaufen 10.2.2.3 Marrano als Etymon
- | Kapitel kaufen 10.2.2.4 Die spanischen Lexeme simio und *simaran als Etyma
- | Kapitel kaufen 10.2.2.5 Die Diskussion der Lexeme marron/mar(r)onnier ‚Bergführer; Pirat‘ als Etyma
- | Kapitel kaufen 10.2.2.6 Die Namen der indigenen Völker Symarons, Çimatanes, Seminoles
- | Kapitel kaufen 10.2.2.7 Fazit
- | Kapitel kaufen 10.2.3 Hypothesen der indigenen Herkunft des Ausdrucks
- | Kapitel kaufen 10.2.3.1 Das arawakische Lexem símara (simara) als Etymon
- | Kapitel kaufen 10.2.3.2 Zur Diskussion der Ursachen der morphologischen Abweichung von cimarrón, mar(r)on und maroon
- | Kapitel kaufen 10.3 Die Verwendungsweisen von cimarrón und mar(r)on
- | Kapitel kaufen 10.3.1 Cimarrón und mar(r)on als Pflanzenbezeichnung
- | Kapitel kaufen 10.3.1.1 Die Referenz auf Pflanzen als Erstbedeutung des Wortes
- | Kapitel kaufen 10.3.1.2 Lexikalische Differenzierung der Pflanzen
- | Kapitel kaufen 10.3.1.3 Mawon als Pflanzenbezeichnung im Kreolischen
- | Kapitel kaufen 10.3.1.4 Fazit
- | Kapitel kaufen 10.3.2 Cimarrón und mar(r)on als Bezeichnung für Tiere
- | Kapitel kaufen 10.3.2.1 Der historische Gebrauch der Lexeme
- | Kapitel kaufen 10.3.2.2 Cimarrón und mawon als Bezeichnung für Tiere im aktuellen Sprachgebrauch
- | Kapitel kaufen 10.3.2.3 Fazit
- | Kapitel kaufen 10.3.3 Cimarrón als Bezeichnung für Indigene: „no voice, but a title“
- | Kapitel kaufen 10.3.4 Cimarrón/mar(r)on als Bezeichnung für Sklaven: negros
cimarrones, nègres mar(r)ons
- | Kapitel kaufen 10.3.4.1 Cimarrón als Bezeichnung für afrikanische Sklaven in Hispanoamerika
- | Kapitel kaufen 10.3.4.2 Mar(r)on als Bezeichnung für afrikanische Sklaven in der Frankokaribik
- | Kapitel kaufen 10.3.4.3 Fazit
- | Kapitel kaufen 10.3.5 Der kontrastive Vergleich der Lexeme cimarrón und mawon im heutigen Gebrauch
- | Kapitel kaufen 10.4 Zusammenfassung
- | Kapitel kaufen 11 „Fatality of transatlantic birth“: zur Entwicklungslaufbahn von criollo/crioulo
- | Kapitel kaufen 11.1 Einleitung
- | Kapitel kaufen 11.2 Forschungsstand
- | Kapitel kaufen 11.2.1 Überblick über die bislang formulierten Hypothesen
- | Kapitel kaufen 11.2.2 Fragestellungen
- | Kapitel kaufen 11.2.2.1 Desiderate der Herangehensweise bei der Arbeit mit portugiesischen Primärquellen
- | Kapitel kaufen 11.2.2.2 Vorstellung der ältesten Belege des Wortes in spanischen Primärquellen
- | Kapitel kaufen 11.2.3 Der Aufbau des Kapitels
- | Kapitel kaufen 11.3 Die Bezeichnung criollo im Licht der ersten Belege
- | Kapitel kaufen 11.4 Die Verwendung von criollo als Referenz auf Sklaven in Hispanoamerika
- | Kapitel kaufen 11.4.1 Klassifikation der Sklavenbevölkerung
- | Kapitel kaufen 11.4.2 Testamente und Verkaufsverträge als Beispiele des Gebrauchs von criollo
- | Kapitel kaufen 11.4.3 Fazit
- | Kapitel kaufen 11.5 Zur Genese des Ausdrucks criollo/crioulo
- | Kapitel kaufen 11.5.1 Die Hypothese der Ableitung des Ausdrucks criollo/crioulo von iberoromanischen Bezeichnungen für Kinder cria, crío
- | Kapitel kaufen 11.5.1.1 Die Interpretation von Dieter Woll (1997)
- | Kapitel kaufen 11.5.1.2 Die Hypothese von Volker Noll (2004)
- | Kapitel kaufen 11.5.2 Die Hypothese von Joan Corominas & José Pascual (1980–1991)
- | Kapitel kaufen 11.5.3 Die Hypothese der europäischen Herkunft des Ausdrucks crioulo
- | Kapitel kaufen 11.6 Spanisch-portugiesische Kontaktbeziehungen
- | Kapitel kaufen 11.7 Die Sprache der Sklaverei
- | Kapitel kaufen 11.8 Die Kapverden und die Antillen in einer Kontaktzone
- | Kapitel kaufen 11.8.1 Santiago und La Española als Geschäftspartner im Sklavenhandel
- | Kapitel kaufen 11.8.2 Criollo/crioulo als Vokabel der Kontaktzone
- | Kapitel kaufen 11.8.2.1 Zeugnisse aus Santo Domingo
- | Kapitel kaufen 11.8.2.2 Die Schreibweise des Ausdrucks
- | Kapitel kaufen 11.8.2.3 Zeugnisse aus Cartagena
- | Kapitel kaufen 11.8.3 Der Gebrauch von crioulo auf den Kapverden
- | Kapitel kaufen 11.8.3.1 Die kapverdische Plantagengesellschaft
- | Kapitel kaufen 11.8.3.2 Sprachökologische Bedingungen der Herausbildung des Konzepts crioulo
- | Kapitel kaufen 11.8.3.3 Crioulo als konvergentes Konzept
- | Kapitel kaufen 11.9 Zur Verwendung von crioulo als Bezeichnung für Sklaven in Brasilien
- | Kapitel kaufen 11.10 Créole als Bezeichnung für Sklaven in der Frankokaribik
- | Kapitel kaufen 11.10.1 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Verwendung von créole im Vergleich zum spanischen Pendant
- | Kapitel kaufen 11.10.2 Criollo/créole im alltäglichen Gebrauch
- | Kapitel kaufen 11.10.2.1 Criollo/créole als Marker des kulturellen, proeuropäischen Entwicklungsstands
- | Kapitel kaufen 11.10.2.2 Criollo/créole als Marker des christlichen Glaubens
- | Kapitel kaufen 11.10.2.3 Criollo/créole als Marker der Sprach- und Landeskenntnisse
- | Kapitel kaufen 11.10.3 Weitere Entwicklung der Bedeutung
- | Kapitel kaufen 11.11 Crioulo, criollo, créole aus kontrastiver Perspektive
- | Kapitel kaufen 11.12 Fazit
- | Kapitel kaufen 11.13 Zum Gebrauch von crioulo, criollo und créole als Bezeichnung für die Nachfahren der Europäer
- | Kapitel kaufen 11.13.1 Brancos da terra alias crioulos auf den Kapverden
- | Kapitel kaufen 11.13.2 Criollos, Nachfahren der Konquistadoren in Hispanoamerika
- | Kapitel kaufen 11.13.3 Créole als Bezeichnung (nur) für die „Weißen“ in der Frankokaribik?
- | Kapitel kaufen 11.13.4 Mazombos vs. crioulos in Brasilien
- | Kapitel kaufen 11.13.5 Fazit
- | Kapitel kaufen 11.14 Crioulo als Bezeichnung eines Sprachkodes
- | Kapitel kaufen 11.15 Zur aktuellen Verwendung des Ausdrucks in Hispanoamerika und auf den frankophonen Antillen
- | Kapitel kaufen IV. SCHLUSSBETRACHTUNG
- | Kapitel kaufen Verzeichnis der Abbildungen, Karten und Tabellen
- | Kapitel kaufen Bibliografie