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Dialektologie in neuem Gewand

Zu Mikro-/Varietätenlinguistik, Sprachenvergleich und Universalgrammatik


Linguistische Berichte (LB), Sonderhefte 19. 2013. 271 Seiten.
978-3-87548-804-3. E-Book (PDF)
EUR 37,99
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Der vorliegende Band nimmt eindeutig Stellung zu der Frage, inwieweit Sprachvarietäten Chomskys I(nternalisierter)-Grammatik entsprechen. Diese Frage wird in den Beiträgen unter mikrolinguistischer Methodologie eindeutig bejaht. Mikrolinguistik verbindet die analytische Sprachbeschreibung der modernen flexiblen Syntax mit sozialbiologischen Erfassungs- und Verstehenskomponenten. Ziel der analytischen Beschreibung sind jene Varietäten, die durch keinen Verschriftlichungskanon mitgesteuert werden, also weitgehend nicht nur diachron ein verlässlicheres Bild der älteren und nichtverschrifteten Sprachform liefern, sondern auch jenen historischen Varietäten näher stehen, aus denen sie sich unter Ethnisierungskriterien ausgegliedert haben. Es kann in seiner methodologischen Bedeutung gar nicht hinreichend hervorgehoben werden, was diese Wende der linguistischen Forschung über die traditionelle Grammatikbeschreibung in Syn- wie Diachronie, über die traditionelle Dialektologie und über den bisher verstandenen Status der angewandten Sprachwissenschaft hinaus ausmacht – für die Gegenwart und die Zukunft dieser Fachwissenschaften.

Die Aufsätze:, zum Teil auf Deutsch, zum Teil auf Englisch verfasst, befassen sich mit Dialekten des Deutschen in deutschen ebenso wie außerdeutschen Ländern, dem Flämisch-Niederländischen und italienisch-romanischen Dialekten. Unter mikrolinguistischer Sicht verbinden sich somit Dialektsyntax und sprechsprachliche Varietäten und die ihnen eigenen Performanzcharakteristiken unter einer Analysemethodik, die ein realistisches Bild auf vergangene Sprachstände und deren Arealverbreitungen eröffnet und vielversprechend ist in Bezug darauf, was unserer Sprachfähigkeit universalgrammatisch zugrunde liegt.

Inhalt:

-- Vorwort; Zur Einleitung und Thematisierung des Symposiums
-- Werner Abraham: Philologische Dialektologie und moderne Mikrovarietätsforschung. Zum Begriff des Erklärstatus in Syn- und Diachronie
-- Josef Bayer: Klitisierung, Reanalyse, und die Lizensierung von Nullformen: zwei Beispiele aus dem Bairischen
-- Ermenegildo Bidese, Andrea Padovan & Alessandra Tomaselli: Bilingual competence, complementizer selection, and mood in Cimbrian
-- Federica Cognola: Limits of syntactic variation and Universal Grammar. V2, OV/VO and subject pronouns in Mòcheno
-- Cecilia Poletto: On the internal structure of q-words
-- Oliver Schallert: Infinitivprominenz in deutschen Dialekten
-- Gunther De Vogelaer & Jan Klom: Mikrovariation beim Erwerb des niederländischen Genussystems
-- Helmut Weiß: UG und syntaktische(Mikro-)Variation
-- Heike Wiese: What can new urban dialects tell us about internal language dynamics? The power of language diversity
-- Werner Abraham: Dialect as a spoken-only medium: what it means – and what it does not mean

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